5. April 2024

EHS wird 60!

Wie alles begann…

Im Jahr 1964 fassten die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr.-Ing. Josef Eibl, der gerade promoviert hatte, und Dipl.-Ing. Wolfgang Slomski am Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der Technischen Universität Braunschweig, damals geleitet von Prof. Karl Kordina, den Entschluss, gemeinsam freiberuflich als beratende Ingenieure tätig zu werden. Zur gleichen Zeit hatte am Lehrstuhl für Massivbau an der TU München, damals unter der Leitung von Prof. Hubert Rüsch, Arnfried Hergenröder promoviert. Zwischen beiden Lehrstühlen bestanden gute Kontakte und ein reger fachlicher Austausch. In der Folge bildeten diese drei jungen Ingenieure eine Ingenieurgemeinschaft an den Standorten Kassel und München und wählten die Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen als Büronamen: EHS beratende Ingenieure für Bauwesen.

„Ich habe nie eine wissenschaftliche Karriere angestrebt, vielmehr wollte ich immer als selbstständiger Ingenieur arbeiten.“

Dipl.-Ing. Wolfgang Slomski

Dr. Josef Eibl und Dr. Arnfried Hergenröder leiteten das Büro in München und Wolfgang Slomski das Büro in Kassel. Nachdem Dr. Josef Eibl den Ruf zu einer Professur in Braunschweig angenommen hatte und danach konsequent eine wissenschaftliche Laufbahn einschlug, löste sich die Bürogemeinschaft auf.

EHS etabliert sich in Kassel

EHS in Kassel blieb bestehen und arbeitete wie von Beginn an weiter im Hoch- und Ingenieurbau vornehmlich in der Tragwerksplanung und im Brückenbau, darüber hinaus auch in der Entwurfsplanung. Zu den Auftraggebern zählten zunächst vorwiegend die Straßenbauverwaltungen in Hessen und Niedersachsen, regionale Baufirmen sowie private Bauherren. Im Herbst 1969 trat Herr Dr.-Ing. Klaus-Dieter Schmidt-Hurtienne in das Büro ein und wurde ein Jahr später Partner.

„Wir haben die Herausforderungen angenommen und kreativ Lösungen gesucht!“
Dr.-Ing. Klaus-Dieter Schmidt-Hurtienne

Mit der Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Entwicklungen und Aufgaben entwickelte sich das Ingenieurbüro konsequent weiter. So ermöglichte der Betrieb einer leistungsfähigen Rechenanlage auch kaufmännische Dienstleistungen für Baufirmen. Im damaligen Spannungsfeld zwischen Ost und West zählte EHS zu einer Handvoll von Expertenteams, die öffentliche Schutzräume planten und berechneten. Sicherungen für den Aachener Domschatz sowie exponierte Straßentunnel wurden bundesweit bearbeitet und hinsichtlich dynamischer Einwirkungen und Stoßbelastungen bewertet.

EHS genießt hohes Ansehen

Im Jahr des Mauerfalls, 1989, zählt EHS 20 festangestellte Mitarbeitende und genießt bei einem großen Kreis von Auftraggebern ein hohes Ansehen für gute Fachkunde und Verlässlichkeit bei der Auftragserfüllung. Nach der Anstellung von Herrn Dr. Hans-Heinrich Osteroth, der vier Jahre später zum Geschäftsführer bestellt wird, erweitern sich aus den Projekten des „Aufbaus Ost“ in den neuen Bundesländern die Aufgaben und der Leistungsumfang der Projekte wird größer.

„Brückenbauwerke sind für den Ingenieur eine reizvolle Aufgabe, weil er – anders als bei Hochbauten – bereits in den frühen Leistungsphasen maßgeblich beteiligt ist. Er übernimmt den Part, den der Architekt beim Hochbau hat.“
Dr.-Ing. Hans-Heinrich Osteroth

Neue Aufgaben – neue Standorte – neue Mitarbeitende

Es gab enormen Nachholbedarf. So waren viele Brücken schadhaft und mussten gesichert werden. Mit den „Verkehrsprojekten Deutsche Einheit“ (VDE-Projekte) und dem damit einhergehenden riesigen Investitionsvolumen waren für den Aus- und Neubau der Verkehrsinfrastruktur ab 1992 anspruchsvolle und vielfältige Ingenieurleistungen gefordert. Diesen wurde EHS auch mit der Gründung neuer Bürostandorte in Erfurt, Magdeburg und Schwerin gerecht. Damit gewann EHS zudem engagierte und leistungsfähige Mitarbeitende, mit denen die wachsenden Aufgaben bearbeitet wurden.

Auch der Hoch- und Industriebau erlebte einen Aufschwung. Als Tragwerksplaner mit dem Grundsatz, den kreativen Entwurfsprozess der Architekten zu ermöglichen und zu fördern, konnte das EHS-Team seine Kompetenz bei bedeutenden Bauten erfolgreich unter Beweis stellen.

Ab 1993 begann die Bauausführung vieler VDE-Projekte und EHS übernahm dabei als Partner der Auftraggeber auf den Baustellen frühzeitig Aufgaben in der Bauoberleitung und Bauüberwachung und bei der Abwicklung der Bauverträge.

EHS wird zu einer bundesweit tätigen Ingenieurgesellschaft

Mit dem Zuwachs des Auftragsvolumens und der Bearbeitung interessanter Projekte entwickelte sich EHS beratende Ingenieure weiter zu einer bundesweit tätigen Ingenieurgesellschaft. Ein fachlich versiertes Team erweiterte die Büroleitung und sorgte für den kontinuierlichen Ausbau der Abteilungen.